Willkommen auf dem zentralen Terminologieserver für das deutsche Gesundheitswesen
Anwendungen der Telematikinfrastruktur (TI) wie die ePA für alle, das sichere E-Mail-Verfahren KIM und der TI-Messenger erlauben einen zunehmend komfortableren und flexibleren Austausch von medizinischen Daten und Dokumenten. Damit die ausgetauschten Informationen präzise und eindeutig sind, werden sie normalerweise nicht im Klartext, sondern als kodierte Konzepte ausgetauscht. Hierzu werden im deutschen Gesundheitswesen sowohl nationale als auch internationale semantische Standards eingesetzt. Beispiele sind das Kodiersystem ICD-10-GM, das z. B. bei der Krankschreibung die Diagnose angibt oder das internationale Kodiersystem LOINC, mit dem z.B. Labore und Ärzte zukünftig Laborwerte austauschen.
Zukünftig werden alle im deutschen Gesundheitswesen relevanten Kodiersysteme, Wertelisten (für einen bestimmten Anwendungsfall relevante Untermengen von Kodiersystemen) und Mappings (Beziehungen zwischen Kodiersystemen) zentral, verbindlich und standardisiert über den zentralen Terminologieserver des deutschen Gesundheitswesens bereitgestellt.
Gemäß § 355 Absatz 12 und Absatz 13 SGB V haben die gematik und das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) die Aufgabe, diesen zentralen Terminologieserver zu errichten und zu betreiben. Die Zielsetzungen des zentralen Terminologieservers sind dabei insbesondere:
- die zentrale Bereitstellung von Kodiersystemen, Wertelisten und Mappings in standardisierten Formaten und über standardisierte Zugangswege,
- die Bereitstellung von offiziell zu verwendenden deutschen Übersetzungen und für das deutsche Gesundheitswesen erweiterte internationale Kodiersysteme und Wertelisten,
- die Herstellung einer verlässlichen Referenzquelle für eine anwendungs- und sektorübergreifende Nutzung von kodierten Daten (Single Source of Truth),
- die Sicherstellung einer langfristigen Verfügbarkeit und Zuordenbarkeit verschiedener Versionen der bereitgestellten Kodiersysteme, Wertelisten und Mappings.
In der vorliegenden ersten Ausbaustufe liegt der Fokus der angebotenen Funktionen des zentralen Terminologieservers auf der Unterstützung für Anbieter von IT-Lösungen für das deutsche Gesundheitswesen. Diesen werden schrittweise zunächst vom BfArM verantwortete Kodiersysteme sowie vom BfArM bereitgestellten Übersetzungen internationaler Kodiersysteme in Form von HL7-FHIR-Paketen zum automatisierten Abruf über standardisierte Verfahren bereitgestellt.
In den nächsten Ausbaustufen werden weitere, insbesondere für die Umsetzung der ePA für alle und des digital gestützten Medikationsprozesses erforderlichen Kodiersysteme und Wertelisten hinzukommen.